Schutz von Igeln und der Einsatz von Mährobotern

Anfrage 15/113 für den Umweltausschuss am 11.09.2024

Anfrage:

  1. Auf welchen Grünflächen setzt der LVR Mähroboter ein? Wie sind die Zeiten, in denen ein solcher Flächen mäht? Findet der Einsatz beaufsichtigt statt?
  2. Welche Verhaltensregeln hat der LVR in Bezug auf die Verwendung von Freischneidern / Kantenschneidern, was die Fläche an Gebüschen betrifft?
  3. Welche Maßnahmen unternimmt der LVR beim Mähen und Jäten zum Schutz von Igeln und anderen Kleinsäugern?

 

Begründung:

Wegen seiner besonderen Bedeutung für unsere heimische Fauna, aber auch wegen seiner extremen Bedrohung, wurde der Braunbrustigel zum Tier des Jahres gewählt. Ein wichtiger Schritt, um das Augenmerk noch einmal auf unsere stacheligen Mitbewohner zu lenken.

Der Braunbrustigel ist nicht nur ein faszinierendes Lebewesen, sondern auch ein echter Überlebenskünstler. Mit einer Entwicklung seit kurz nach der Zeit der Dinosaurier hat er sich über die Jahrtausende hinweg perfekt an seine Umgebung angepasst. Mit seinen stacheligen Hüllen und seinem nachtaktiven Verhalten spielt der Igel eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht.

Der vergangene Winter war für viele Tiere, darunter auch Igel, besonders anstrengend. Extreme Wetterbedingungen und ungewöhnliche Temperaturphasen erschwerten den Winterschlaf und die Nahrungssuche, was zu Unterernährung und geschwächten Igeln führte. Das Erwachen aus dem Winterschlaf ist somit für viele Igel mit großen Herausforderungen verbunden gewesen. Nach einem anstrengenden Winter benötigen die Igel besondere Aufmerksamkeit. Da Igel gerne Laub und Kompost als Versteck nutzen, ist es wichtig, diese Bereiche, z.B. unter Hecken und Stauden, vorsichtig zu bearbeiten, um Verletzungen der Tiere zu vermeiden. Ein behutsamer Umgang mit dem Garten hilft, Igel zu schützen.

Leider sind Igel heutzutage zudem vielen weiteren Gefahren ausgesetzt, insbesondere in städtischen Gebieten und unseren Gärten. Chemische Pflanzenschutzmittel, Gärten ohne Unterschlupfmöglichkeiten sowie der Straßenverkehr sind nur einige der Risiken, die ihr Überleben bedrohen. Auch Gartengeräte wie Rasenmäher, besonders unbeaufsichtigte Mähroboter, und Freischneider können Igel schwer verletzen und qualvoll töten.

So sollten Mähroboter nicht unbeaufsichtigt, und besonders nicht in den Abend- oder Morgenstunden laufen, da es sich bei den Igeln um nachtaktive Tiere handelt. Igel, welche über Tag bereits über Grünflächen laufen sind oft bereits geschwächt und damit noch anfälliger.

Der Einsatz von Freischneidern/Kantenschneidern sollte niemals unter Hecken und Büschen erfolgen, sowie unterhalb von Gebüschansätzen, da sich oft Schlafplätze von Igeln oft dort befinden und in denen gerade jetzt Igelmütter mit ihren Jungen leben, was von außen nicht erkennbar ist.

Von Igelpflegestationen wird der Anstieg der erlittenen Verletzungen durch Gartenarbeiten bei Igeln gemeldet.

Dies ist aus Gründen des Tierwohls ein sehr großes Problem und führt zu Verletzungsbildern. Die Verletzungen reichen von abgerissenen Schädeldecken, über verlorene Augen, bis hin zu abgetrennten und verstümmelten Gliedmaßen – jede qualvoller als die nächste.