Linksfraktion-Ko-Sprecher für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Landschaftsversammlung Rheinland geehrt

Die Linke im LVR

Hans-Jürgen Zierus, kommunalpolitisches Urgestein in Essen und im Rheinland sowie Ko-Sprecher der Linksfraktion ist am 13. Dezember 2023 für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Lanschaftsversammlung Rheinland geehrt worden.

In ihrer Sitzung am 13. Dezember 2023 ehrte die Landschaftsversammlung den Ko-Sprecher der Linksfraktion Hans-Jürgen Zierus. Das langjährige Betriebsratsmitglied bei Remondis in Düsseldorf ist ein kommunalpolitisches Urgestein und hat sich nicht nur in seiner Heimatstadt Essen, sondern im gesamten Rheinland für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und eine Kultur für alle engagiert. Der 1946 geborene leidenschaftliche Fahrradfahrer saß von 1979-1999 für die SPD im Essener Stadtrat. Dort machte er sich als „Umweltspezi“ der Sozialdemokratie einen Namen. Er wurde zum frühen politischen Förderer des Radfahrens und setzte sich erfolgreich für die Rekultivierung alter Eisenbahnlinien als Fahrradstrecken ein wie im Falle der Grugatrasse. Auch engagierte er sich für das Kleingartenwesen und im Zusammenhang mit dem damals größten Sanierungsgebiet Deutschlands in seinem Stadtteil Essen-Steele gegen den Abrisswahn der Stadtplanung und für die Rettung zweier Kulturzentren.

Bereits von 1984-1999 war er – damals wiederum für die SPD – Mitglied der Landschaftsversammlung. Dorthin kehrte er 2009 als Mitglied der LINKEN zurück und wirkt dort bis heute. Im Kulturausschuss setzte sich Zierus für einen besseren Zugang zu den Museen des LVR ein und plädierte unermüdlich für freien Eintritt. Weiterhin bemühte er sich um Förderung von Kultureinrichtungen aus Mitteln des Gemeindefinanzierungsgesetzes sowie die Begleitung, Erweiterung und pädagogische Öffnung der LVR-Museen hin zur jüngeren Generation. Einen wichtigen Schwerpunkt bildete zudem die Aufarbeitung der Geschichte des Landschaftsverbandes, etwa hinsichtlich der pädagogisch fragwürdigen Heimunterbringung in Einrichtungen des LVR oder in Zusammenarbeit mit der Linksfraktion im Landschaftsverband Westfalen-Lippe zu missbräuchlichen Medikamentenversuchen in Heimrichtungen von LVR und LWL. An der Schnittmenge zwischen seinem Wirken in Essen vor Ort und demjenigen im LVR angesiedelt waren Vorhaben zur Erneuerung des frühindustriellen Hammerwerks Eisenhammer in Essen-Kupferdreh. Neben dem langfristigen Vorhaben der Erinnerungskultur des LVR zur NS-Zeit war Zierus zuletzt die Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier mit der Zukunft des Kraftwerks Frimmersdorf ein Anliegen.

Im Personalausschuss sowie in einem der Krankenhausausschüsse erwies sich Zierus immer wieder als Streiter für die Interessen der Beschäftigten, indem er für faire Entlohnung und sachgerechte Personalausstattung in den betroffenen Bereichen mit hohen Belastungsfaktoren kämpfte. Ein ungeahntes Comeback erlebte Zierus, der seit 2009 als sachkundiger Bürger für die Essener LINKE im Umweltausschuss im Einsatz war, jüngst in seiner Heimatstadt. Unverhofft rückte er als Mitglied in den Essener Stadtrat nach, dem er bereits Jahrzehnte zuvor angehört hatte. Hans Jürgen Zierus, der in der Essener Zivilgesellschaft wie im LVR gut vernetzt ist, war von seiner verdienten Ehrung sichtlich gerührt.