Ein Besuch im Further Moor

Zur Wiedervernässung von Moorflächen führen die Biologischen Stationen im Rheinland mehrere Projekte durch. Um sich darüber zu informieren, besuchte die Fraktion DIE LINKE in der Landschaftsversammlung Rheinland am 24.4.2024 das Further Moor in der Gemeinde Langenfeld.

Das Further Moor ist ein Naturschutzgebiet und zudem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet nach EU-Recht. Dies ermöglicht die Förderung von Projekten durch EU-Mittel. Das Gebiet wird durch die Biologische Station Haus Bürgel in Monheim betreut. Moritz Schulze, Umweltwissenschaftler und Mitarbeiter der Biologischen Station, führte unsere Fraktion durch das Further Moor.

Biologische Stationen werden zu 80 % vom Land NRW finanziert und zu je 10 % durch die Kommune und den Landkreis. Der LVR unterstützt Projekte der Biologischen Stationen und stellt mit dem LVR-Netzwerk Landschaftliche Kulturpflege einen Rahmen für die Zusammenarbeit der Biologischen Stationen.

 

Das Further Moor ist ein kleineres und junges Moor. Es bildete sich erst während des Mittelalters in einer Senke inmitten eines Heidegebietes heraus. Seitdem bildete sich eine Torfschicht von ca. 40 cm.

Um das Further Moor herum wurde in den 1950ern aufgeforstet, zum großen Teil mit ortsfremden Bäumen wie Fichte und Bergahorn. Der Wald hat einen deutlich höheren Wasserbedarf als der frühere Heidebewuchs und gefährdete dadurch die Existenz des Moores. Eine zusätzliche Belastung des Moores stellt in jüngerer Zeit die Ableitung von Regenwasser von der Autobahn in das Moorgebiet dar. Hierdurch werden Schadstoffe aus Abrieb und Abgasen in das Biotop eingebracht.

Moorflächen und nährstoffarme Heideflächen zeichnen sich durch ihren Artenreichtum aus. Viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind nur dort zu finden. Auch für den Klimaschutz sind Moorflächen wichtig, denn sie sind effektivere CO2-Senken als Wälder. Umgekehrt: Wenn ein Moor trockenfällt, beginnt sich die Torfschicht abzubauen und das in ihr gebundene CO2 wird wieder freigesetzt.

Seit etwa zehn Jahren werden Schritte unternommen, das Further Moor wieder in seinen früheren Zustand zu bringen. Waldflächen wurden geschlagen und die Heidesamen, die für Jahrzehnte unter Unterholz und Waldboden verborgen lagen, begannen wieder zu sprießen. In zehn Jahren bildete sich wieder eine Heidelandschaft heraus. Weitere Flächen sollen folgen. Zudem werden Gespräche darüber geführt, wie sich das Regenwasser der Autobahn auf anderem Wege ableiten lässt.

 

Mehr Informationen zum Further Moor und anderen Moorgebieten gibt es hier auf der Internetseite der Biologischen Station Haus Bürgel.