Recruitingprogramm „First Bird“ – Keine Prämien für das Anwerben aus öffentlichen Verwaltungen - Antrag Nr. 15/164

Antrag 15/164 zum Haushalt 2024

Beschlussvorschlag

Das Recruitingprogramm „First Bird“ sieht zukünftig keine Prämien für das Anwerben von Mitarbeiter:innen für den LVR aus anderen öffentlichen Verwaltungen mehr vor.

Begründung

Am 28.8. fand die Anhörung der Mitgliedskommunen des LVR zur Benehmensherstellung über die Höhe der Landschaftsumlage statt. Am 29.8. folgte eine Informationsveranstaltung mit den kreisangehörigen Kommunen.

In diesen Veranstaltungen wurde das Recruitingprogramm „First Bird“ des LVR durch Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen thematisiert. Es wurde deutlich, dass dieses Recruitingprogramm in manchen Kommunen kritisch gesehen wird.

Eine Abfrage bei den Mitgliedskommunen des LVR und bei den kreisangehörigen Kommunen im LVR-Gebiet ergab bei 84 Antworten (15 Antworten von Mitgliedskommunen, 69 von kreisangehörigen Kommunen, Rücklaufquote 51%): Nur eine antwortende (kreisangehörige) Kommune hat ein dem „First Bird“ vergleichbares Prämienprogramm. In weiteren sechs Kommunen (drei Mitgliedskommunen, drei kreisangehörige Kommunen) wird ein vergleichbares Programm angedacht. öffentlich Das Prämienprogramm des LVR ist damit in der kommunalen Familie eine Ausnahme. Es spricht Vieles dagegen, diese Ausnahme fortzusetzen:

Ein gegenseitiges Anwerben von Mitarbeiter:innen aus öffentlichen Verwaltungen schafft keine Abhilfe für den Fachkräftemangel, sondern verschiebt das Problem nur. Durch das Prämienprogramm des LVR sehen sich Kommunen unter Druck, selbst ein vergleichbares Programm aufzusetzen. Drei Mitgliedskommunen und drei kreisangehörige Kommunen erwägen bereits, es dem LVR gleichzutun.

Es ist zu befürchten, dass die finanzstarken Kommunen mit ihren kostspieligen Programmen gegeneinander konkurrieren, während die finanzschwachen Kommunen auf der Strecke bleiben. Dass der LVR hierfür finanzielle Mittel einsetzt, die er über die Umlage von seinen Mitgliedern erhalten hat, ist dabei besonders kritisch zu sehen.