Antrag der Linksfraktion im LVR zum Recruiting-Programm „First Bird“: Keine Prämien für das Anwerben aus öffentlichen Verwaltungen!

Die Linke im LVR

Die Linksfraktion in der Landschaftsversammlung Rheinland beantragt im Rahmen der Haushaltsverhandlungen des LVR für 2024, dass das Recruiting-Programm „First Bird“ des Landschaftsverbandes zukünftig keine Prämien für das Anwerben von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den LVR aus anderen öffentlichen Verwaltungen mehr vorsehen solle.

Mit diesem Antrag greift die Fraktion Die Linke ein Anliegen der Mitgliedskommunen des Landschaftsverbandes auf. „Es waren die Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, die bei Anhörungen über die Höhe der Landschaftsumlage für die Mitgliedskommunen und die kreisangehörigen Kommunen das Recruiting-Programm ‚First Bird‘ des LVR kritisch thematisierten“, berichtet Lara Basten, Vertreterin der Linken im Finanzausschuss des LVR. Anstatt dass Menschen neu für eine Anstellung im öffentlichen Dienst gewonnen würden, trüge der LVR zur personalpolitischen Kannibalisierung kommunaler Gebietskörperschaften untereinander bei, referiert die Baesweilerin die Kritik aus den Kommunen.

Ko-Fraktionssprecher Jürgen Zierus, der Die Linke im LVR-Ausschuss für Personal und Allgemeine Verwaltung vertritt, weiß die Kritik zu untermauern. Eine Abfrage seiner Fraktion mit höher Rücklaufquote von über 50 Prozent bei den Mitgliedskommunen des LVR und bei den kreisangehörigen Kommunen im LVRGebiet habe bei 84 Antworten ergeben, dass nur eine einzige antwortende (kreisangehörige) Kommune über ein dem ‚First Bird‘ vergleichbares Prämienprogramm verfüge. „Das Prämienprogramm des LVR ist damit in der kommunalen Familie eine Ausnahme“, so Zierus, und Vieles spreche dagegen, diese Ausnahme fortzusetzen: „Ein gegenseitiges Anwerben von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus öffentlichen Verwaltungen schafft keine Abhilfe für den Fachkräftemangel, sondern verschiebt das Problem nur zulasten anderer. Durch das Prämienprogramm des LVR sehen sich Kommunen unter Druck, selbst ein vergleichbares Programm aufzusetzen“.

Lara Basten verweist darauf, dass drei Mitgliedskommunen und drei kreisangehörige Kommunen bereits erwögen, es dem LVR gleichzutun. „Es ist zu befürchten, dass die finanzstarken Kommunen mit ihren kostspieligen Programmen gegeneinander konkurrieren, während die finanzschwachen Kommunen auf der Strecke bleiben“, warnt die finanzpolitische Sprecherin. Insbesondere sei dabei kritisch zu sehen, dass der LVR hierfür finanzielle Mittel einsetze aus einer Umlage von eben jenen Mitgliedskommunen, die im Erfolgsfalle Mitarbeitende an ihn verlören.