Linksfraktion im LVR unterstützt Forderungen von ver.di in der Tarifrunde
Die Linke im Landschaftsverband Rheinland (LVR) unterstützt die Forderungen von ver.di in der aktuellen Tarifrunde: Acht Prozent mehr Lohn, mindestens 350 Euro, höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten und mehr Zeitsouveränität. „Gerade die deutlichen Verbesserungen für Nacht- und Schichtarbeit sowie attraktive Regelungen zur Altersteilzeit sind dringend notwendig“, betont Fraktionsvorsitzender Ulrike Detjen. Angesichts des Fachkräftemangels in sozialen Berufen fordert die Partei zudem bessere Bedingungen für Auszubildende und unbefristete Übernahmen. „Ein sozialer Staat braucht motivierte Beschäftigte – das ist nur mit fairer Bezahlung möglich“, so Martina Amman-Hilberath.
Die komplette Erklärung:
„ver.dis Forderung nach acht Prozent Entgeltsteigerung, mindestens aber 350 Euro für Lohnerhöhungen und Zuschlägen für besonders belastende Arbeit sowie mehr Zeitsouveränität sind richtig und wichtig“, begründet Fraktionsvorsitzende Ulrike Detjen aus Köln die Unterstützung der Linken im LVR. „Auch und gerade die geforderten deutlichen Erhöhungen für Kolleginnen und Kollegen, die Nacht- und Schichtarbeit leisten oder andere belastende Tätigkeiten vollbringen sowie die geforderte attraktive Altersteilzeitregelung auch für diese Beschäftigten sind angezeigt“, so Hans Jürgen Zierus aus Essen, ihr Ko-Vorsitzender und Vertreter der Linken im LVR-Personalausschuss.
„Als Vertreterin im Landesjugendhilfeausschuss und Ratsmitglied in meiner Heimatstadt habe ich ständig den Fachkräftemangel vor Augen“, so die sachkundige Bürgerin Barbara ‚Babs‘ Wagner. „Deswegen sind die Forderung nach 200 Euro mehr pro Monat für Azubis, Studierende und Praktikant*innen sowie diejenige nach unbefristeter Übernahme in den erlernten Beruf unbedingt sinnvoll“, unterstreicht die Weselerin Wagner: „Bis 2030 werden 230.000 Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas fehlen. Der Personalmangel führt bereits heute zur Verkürzung von Betreuungszeiten und schadet der pädagogischen Qualität“.
„Die Menschen wollen und brauchen einen sozialen und leistungsfähigen Staat, und der braucht seine Beschäftigten!“
Bis 2030 brauche es zudem weitere 110.000 Erzieherinnen und Erzieher, um den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen umzusetzen, „und es fehlen mehrere hunderttausend Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“.
Es sei nur gerecht, die Forderungen der Gewerkschaft zu erfüllen, so Martina Amman-Hilberath. Das Mitglied der Landschaftsversammlung erklärt: „Die jüngsten Tarifsteigerungen haben nur etwa die Hälfte der Kaufkraftverluste durch die Preisschocks der vergangenen Jahre ausgeglichen. Die Reallöhne sind jetzt erst wieder auf dem Niveau von 2018.“
An die Gewerkschaft gerichtete Mahnungen, es sei kein Geld da, weist die Duisburgerin scharf zurück: „Dieselben Politikerinnen und Politiker, die sich im Verband kommunaler Arbeitgeber treffen, gehören Parteien an, die mit zum Teil abenteuerlichen Forderungen nach Steuersenkungen für Besserverdienende und Reiche in die vorgezogene Bundestagswahl gehen“.
Wer einen leistungsfähigen und sozialen Staat wolle, brauche gut ausgebildete, motivierte Beschäftigte. „Die Politik muss die die Kommunen endlich ausfinanzieren, damit sie investieren und ihre Beschäftigten ordentlich bezahlen können!“