LVR-Fachtag: Wie gelingt der Übergang von der Förderschule ins selbstbestimmte Leben?

Babs Wagner

Vor vier Jahren startete das Forschungsprojekt „Inklusive berufliche (Aus-)Bildung von Jugendlichen mit Schwerbehinderung im Rheinland“, um den Verbleib von LVR-Förderschülern nach dem Abschluss zu untersuchen. Am 5. März 2025 wurden erste Ergebnisse in Köln präsentiert, die sowohl Antworten als auch neue Fragen aufwerfen. Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung?

 

Was passiert mit den Schülerinnen und Schülern der LVR-Förderschulen, wenn sie die Schule verlassen? Wie erfolgreich sind die Förderschulen dabei, die jungen Menschen mit Förderbedarf auf ein selbstbestimmtes Leben und gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen vorzubereiten? Diese Fragen tauchten bei den Mitgliedern des LVR-Schulausschusses immer wieder auf. Unter anderem aus Gründen des Datenschutzes gab es dazu keine verlässlichen Antworten. Wenn die Schülerinnen und Schüler die Schule verlassen, entschwinden sie aus dem Blickfeld des LVR als Schulträger.

Aus diesem Grund bewilligte der LVR vor vier Jahren Geld für ein Forschungsprojekt, das den Verbleib der Schülerinnen und Schüler nach dem Verlassen der LVR-Förderschule untersuchen sollte. Eigentlich auf drei Jahre ausgelegt, ergaben sich unter anderem Corona-bedingt zeitliche Verzögerungen. Jetzt ist das Projekt „Inklusive berufliche (Aus)Bildung von Jugendlichen mit Schwerbehinderung im Rheinland“ abgeschlossen, ein Abschlussbericht wird erarbeitet.

In einer gut besuchten Fachtagung im Rheinlandsaal des Landeshauses in Köln-Deutz präsentierten am 5. März 2025 Prof. Dr. Gudrun Wansing und Prof. Dr. Mario Schreiner mit ihren Teams ausgewählte Einzelergebnisse ihrer Forschung. Auch die anschließende Diskussion des fachkundigen Publikums war interessant und aufschlussreich.

Die schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion im LVR, Barbara Wagner, nahm an der Veranstaltung teil und zeigte sich beeindruckt. „Die Ergebnisse des Forschungsprojektes geben erste Antworten auf unsere Fragen. Gleichzeitig ergeben sich aber auch neue Fragen, denen wir nachgehen müssen. Aus der Zustandsbeschreibung heraus müssen wir langfristig Maßnahmen für eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung erarbeiten“, lautet ihr Fazit.